Liebe Familien der Waldkönig*innen,
am letzten Donnerstag haben auch die Jüngsten unter uns ihren ersten Karnevalszug erlebt. Die Rufe nach „Kamelle“ und das Aufsammeln der süßen Schätze waren der Höhepunkt eines tollen karnevalistischen Vormittags. Dieser begann für einige Kinder mit staunend großen Augen, hatten sie doch durch die Corona-Einschränkungen Karneval bisher noch nicht richtig miterlebt.
„Warum graben im Sandkasten denn Giraffen, neben Prinzessinnen und Mäusen und warum rutschen Feuermänner unsere Rutsche runter? Da hinten flattern ja eine Eule, ein Rabe, eine Biene, ein Schmetterling und Marienkäfer durch die Gegend. Auch Superheldinnen und -helden waren zu sehen, die darauf achteten, ob nicht jemand gerettet werden musste. Zum Beispiel vor der großen Raupe Nimmersatt, die sich immer wieder an die leuchtend rote Erdbeere und das lecker aussehende Eis heranschlich“.
Als alle angekommen und die Kostüme bestaunt waren, drehten wir die Musik lauter und tanzten und spielten zur Playlist der großen lila Drachin, die ganz schön gruselige Augen hatte. Für unseren großen Höhepunkt – den Waldkönig*innen Karnevalsumzug – teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe sollte einmal die Rolle als Zug-Teilnehmer*in und Werfer*in und einmal die als Zuschauer*in und Fänger*in übernehmen. Wir hatten uns vorab auch darauf geeinigt, alle gefangenen Kostbarkeiten zunächst in Monis Fahrradanhänger zu sammeln, damit wir hinterher gerecht aufteilen und vor dem Schlemmen die Hände waschen können. Also postierten sich die ersten kleinen und großen Zuschauer auf dem Weg vorm Kindergarten, übten das „Kamelle“ rufen und vertrieben sich die Wartezeit mit Karnevalslieder singen. Was man halt so macht, wenn man auf den Zug wartet. Und er kam: mit Musik und vielen bunt gefüllten Eimern und Schubkarren (Danke für eure tollen Spenden!). Spätestens jetzt verstanden die letzten Kinder, dass wir nicht auf einen echten Zug warten und auch nicht in einen Zug einsteigen und der so neu gefundene Zug-Begriff gefiel allen sofort…
Den jüngeren Kindern kam es noch eine Weile komisch vor, dass man die leckeren Sachen abgeben und wegwerfen soll, aber die lauten „Kamelle“-Rufe und das Vorbild der älteren, karnevalserprobten Kinder wirkte, so dass nach einem Hin- und wieder Zurück-Zugweg alles geworfen und auch wieder aufgehoben war. Und das ein oder andere Bonbon fand dabei mit Sicherheit doch einen direkten Weg in den Mund.
Es folgte der Rollentausch und auch diesmal wurden alle Anforderungen rund um so einen Karnevalszug mit freudiger Ernsthaftigkeit von den kleinen Waldkönig*innen bewältigt. Da sagte ein ABC-Kind aufmerksam zu einem Mini-Kind: „Achtung. Geh lieber einen Schritt zurück und nicht so weit auf die Straße, da kommt der Zug!“ Oder ein Kind sagte zum anderen: „Guck mal, da vorne ist der Zug zu Ende, jetzt können wir alles raushauen!“
Und schließlich war es so weit: Im großen Kreis saßen alle mit ihren leer-geräumten Rucksäcken um die prall-gefüllte Kiste herum und wir teilten auf – Gruppe für Gruppe. Jetzt noch schnell Händewaschen, mittlerweile ja ein Klacks für uns alle, und das große Schlemmen konnte beginnen.
Kölle, Alaaf – Königsdorf, Alaaf – Waldkönig*innen, Alaaf!