ABC-Ausflug zum Kölner Dom, ins Museum oder doch in den Kölner Zoo?!

Liebe Waldkönig-Familien,

ein toller ABC-Ausflugstag liegt hinter uns. Los ging es mit viel Spontanität, denn die ABCs wollten sich vorab nicht auf ein Ziel festlegen. Wir ließen uns darauf ein und vereinbarten am Vortag nur, dass es Richtung Köln gehen sollte.

Aufgeregt und stolz gekleidet mit den ABC-Shirts ging es um kurz nach 8.00 Uhr los Richtung S-Bahn. Auf dem Weg wurden mögliche Ziele diskutiert. Ein Kind schlug den Kölner Dom vor und alle riefen begeistert: „Ja, Kölner Dom!“ Während Franzi und Eva sich schon tapfer auf die zu erwartenden 533 Stufen im Eiltempo einstellten und sich zumindest freuten, dass es nicht stürmte (das war nämlich eine der letzten Erfahrungen, bei Sturm fast wegfliegend mit den damaligen ABC-Kinder die Domspitze zu besteigen), änderte sich das geplante Ziel schon wieder. Jemand schlug Museum vor und wieder schallte es: „Ja, Museum!“ Ein Museumsbesuch also – von Schokolade bis moderne Kunst war nun alles möglich. Schnell erinnerten wir unsere museumspädagogischen Ressourcen und freuten uns auf einen kreativen Tag, als wir kurz vor der Bahnsteigkante mit einem neuen Ziel konfrontiert wurden. Dieses Ziel setzte sich endgültig lautstark und begeistert durch: der Kölner Zoo sollte es sein. Die zustimmenden Rufe der Kinder konnte man vermutlich in Köln an der Zookasse hören, lange bevor wir ankamen.

Nun wussten wir, wohin es gehen soll, und die nächste Aufgabe war der Kauf von Fahrkarten. Ein Kind rief sogleich: „Das ist dieses Mal richtig toll, wir sind jetzt alle sechs Jahre alt und brauchen alle eine Fahrkarte.“ Eva und Franzi nickten tapfer, wenn auch mit einem besorgten Blick auf die Ausflugskasse. Gemeinsam mit 12 Personen drei Gruppenkarten zu ziehen, gilt schon als
Krönungsaufgabe im Bereich der Kooperation, wurde aber von den Waldkönig-ABCs mustergültig erledigt. Wir zeigten uns sogar noch als nette Gastgeber und nahmen einen Geschäftsreisenden auf unserer Karte mit. Vom Hauptbahnhof ging es weiter mit der U-Bahn. Die Linie 18 zu finden, gelang den Kindern zusammen schnell und das Fahren unter der Erde war in der Gruppe sehr aufregend.

Nun standen wir vorm Eingang des Kölner Zoos. Der Frau an der Kasse wurde direkt erklärt, dass wir aus Frechen kommen. Wie schön, wenn man gleichzeitig auf einem Schild liest, dass Kindergärten aus Köln drei Euro weniger pro Person zahlen. Fasziniert und voller Stolz auf so tolle Kinder, folgten wir einfach unserer ABC-Gruppe. Sie blieben zusammen, schauten sich wirklich alle Tiere gemeinsam an, freuten sich miteinander und es gab keine Unstimmigkeit. So schnell und harmonisch ist wahrscheinlich noch keine Kindergruppe durch den Zoo gesaust.

Eine Tierart nach der anderen wurde studiert und das Thema Tierschutz berührte uns immer wieder. Im Vogelhaus entschieden die ABCs, für den Schutz asiatischer Vögel 1,05 Euro zu spenden, das erschien ihnen angemessen. Wir sahen schöne Tiere, bunte Tiere, lustige Tiere, gelangweilte Tiere, stinkende Tiere und ein Gorilla erschreckte uns sehr, als er sich zur Abwehr gegen eine Jugendgruppe ganz in unserer Nähe an die Scheibe warf.

Bei einer Frühstückspause konnten wir beobachten, dass der Bildungsbereich „Gesunde Ernährung“ von unseren ABCs verstanden wurde. Sie rückten eng zusammen und tauschten sich – für unsere Verhältnisse recht dezent – über das Sorgen bereitende Frühstücksangebot in den Dosen einer Nachbargruppe aus. Treffend fasste ein Kind zusammen: „Gut, dass wir jetzt was gesundes essen, wir wollen ja heute Mittag Pommes mit Ketchup essen und da ist schon viel Zucker drin.“

Zum Glück waren Franzis und Evas Dosen auch gesund gefüllt, da sie sich mittags den Luxus eines Kaffees gönnen wollten. Zur Freude der Kinder kam der Kaffee aus einem Automaten und die Kooperationsnummer vom Fahrkartenautomaten wurde noch einmal zelebriert. Zehn ABC-Nasen in einem Kaffeeautomat war schon ein besonderes Bild. Und ein Kaffeebecher, der vorher durch alle Hände gereicht wurde, ist auch etwas ganz Besonderes. Wir hatten noch nicht getrunken, als ein Kind kritisch wissen wollte, ob der Kaffee etwa aus der Ausflugskasse bezahlt wurde, darüber hätte nämlich vorher abgestimmt werden müssen. Zum Glück hatten wir den Kaffee, wohlwissend zehn Finanzminister dabei zu haben, aus eigener Tasche bezahlt, sonst hätten wir vermutlich noch das Thema „Schuldschein“ einführen müssen.

Wir hörten anderen Kindergruppen und Betreuern zu und fühlten uns bestätigt, wenn unsere ABCs immer wieder entrüstet sagten: „In so einen Kindergarten würde ich niemals gehen – hast du gehört, wie die Frau … gesagt hat?“ Wir freuten uns über die Selbstständigkeit der Kinder, als sie sich z.B. ganz allein eine Kugel Eis kauften. Und wir beobachteten, wie sich unsere ABCs gegenseitig unterstützten, als es zu einem kleinen Konflikt mit fremden Kindern auf dem Spielplatz kam. Gewaltfreie Kommunikation aus dem Mund der Waldkönig-Kinder in freier Wildbahn zu erleben, ist schon ein besonderes Gefühl.

Und so fuhren wir schließlich hundemüde, aber glücklich und zufrieden mit der Bahn zurück nach Königsdorf. Die Kinder freuten sich sehr, als ihr Eltern dann so zahlreich ein Empfangskomitee am Bahnhof gebildet habt. Nach Hause kommen nach einem aufregenden Tag ist doch immer wieder schön.

Liebe Grüße
Eva und Franzi