Waldkönig*innen feiern den 10. Geburtstag

Liebe Familien der Waldkönig*innen,

wir können nicht nur klettern, tanzen, malen, reiten, singen und trommeln – wir können auch toll zusammen feiern. So ein großes und schönes Geburtstagsfest zu seinem 10. Geburtstag hat den Waldkönig sehr glücklich gemacht.

Ein abwechslungsreiches Programm erfreute rund 200 kleine und große Menschen auf der Lichtung. Bei den Aufführungen der aktuellen und vieler ehemaliger Kindergartenkinder kletterten Löwen über die Bühne, gab es Aktionskünstler live zu sehen, tanzte ein Blumenballett und eine Steckenpferd-Quadrille wirbelte ordentlich Staub auf. Dazu trommelte die Wald-Samba-Gruppe, flöteten die Vorschulkinder und erklangen diverse Geburtstagslieder für den Waldkönig und den Vereinsvorstand. Die Ältesten unter den ehemaligen Kindern gehen mittlerweile in die 8. Klasse, sie hatten extra für ihre jüngeren Nachfolger*innen eine Holz-Candy-Bar im Wald aufgebaut.

Vor zehn Jahren zogen sechs Kinder und zwei Pädagoginnen los in den Königsdorfer Wald und damit in ihr persönliches Abenteuerland mit ungewissem Ausgang. Denn es war ja keinesfalls sicher, dass das Kindergartenleben in drei Bauwagen und zwischen Buchen und Eichen eine solche Erfolgsgeschichte werden würde.

Heute, zehn Jahre später ist die Abenteuerlust von über 50 Kindern und 16 Betreuer*innen ungebrochen, und: große und kleine Waldkönig*innen eint die Gewissheit, dass es keinen schöneren Ort gibt, um die Welt kennenzulernen und sich auf die Schule vorzubereiten. Das Kindergartengelände ist gewachsen, die Zahl der Bauwagen auch. Heute findet man neben Matschküche, Atelier, Tippi, Spielhütten, Werkbereich, Lesewagen, Holzpferden, mit Ratz und Fatz sogar zwei echte Ziegen bei den Waldkönig*innen.

Die Grundlagen für den Erfolg sind das bedürfnisorientierte pädagogische Konzept, ein motiviertes Team und eine engagierte Elternschaft.

Der Verein Waldkönige e.V. ist längst ein Teil des kulturellen Lebens von Königsdorf geworden. So bilden wir regelmäßig eine der größten Gruppen im örtlichen Karnevalszug. Die Kinder schmücken jedes Jahr den Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz und in der Weihnachtszeit ist die selbstgebaute Krippe in der Hütte auf der großen Lichtung zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Übrigens: eines hat sich nach zehn Jahren nicht verändert: das Lieblingswetter der Kinder ist immer noch Regen – denn das bedeutet Matsch und Pfützen.

Waldkönig*innen Alaaf!

Liebe Familien der Waldkönig*innen,

am letzten Donnerstag haben auch die Jüngsten unter uns ihren ersten Karnevalszug erlebt. Die Rufe nach „Kamelle“ und das Aufsammeln der süßen Schätze waren der Höhepunkt eines tollen karnevalistischen Vormittags. Dieser begann für einige Kinder mit staunend großen Augen, hatten sie doch durch die Corona-Einschränkungen Karneval bisher noch nicht richtig miterlebt.

„Warum graben im Sandkasten denn Giraffen, neben Prinzessinnen und Mäusen und warum rutschen Feuermänner unsere Rutsche runter? Da hinten flattern ja eine Eule, ein Rabe, eine Biene, ein Schmetterling und Marienkäfer durch die Gegend. Auch Superheldinnen und -helden waren zu sehen, die darauf achteten, ob nicht jemand gerettet werden musste. Zum Beispiel vor der großen Raupe Nimmersatt, die sich immer wieder an die leuchtend rote Erdbeere und das lecker aussehende Eis heranschlich“.

Als alle angekommen und die Kostüme bestaunt waren, drehten wir die Musik lauter und tanzten und spielten zur Playlist der großen lila Drachin, die ganz schön gruselige Augen hatte. Für unseren großen Höhepunkt – den Waldkönig*innen Karnevalsumzug – teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe sollte einmal die Rolle als Zug-Teilnehmer*in und Werfer*in und einmal die als Zuschauer*in und Fänger*in übernehmen. Wir hatten uns vorab auch darauf geeinigt, alle gefangenen Kostbarkeiten zunächst in Monis Fahrradanhänger zu sammeln, damit wir hinterher gerecht aufteilen und vor dem Schlemmen die Hände waschen können. Also postierten sich die ersten kleinen und großen Zuschauer auf dem Weg vorm Kindergarten, übten das „Kamelle“ rufen und vertrieben sich die Wartezeit mit Karnevalslieder singen. Was man halt so macht, wenn man auf den Zug wartet. Und er kam: mit Musik und vielen bunt gefüllten Eimern und Schubkarren (Danke für eure tollen Spenden!). Spätestens jetzt verstanden die letzten Kinder, dass wir nicht auf einen echten Zug warten und auch nicht in einen Zug einsteigen und der so neu gefundene Zug-Begriff gefiel allen sofort…

Den jüngeren Kindern kam es noch eine Weile komisch vor, dass man die leckeren Sachen abgeben und wegwerfen soll, aber die lauten „Kamelle“-Rufe und das Vorbild der älteren, karnevalserprobten Kinder wirkte, so dass nach einem Hin- und wieder Zurück-Zugweg alles geworfen und auch wieder aufgehoben war. Und das ein oder andere Bonbon fand dabei mit Sicherheit doch einen direkten Weg in den Mund.

Es folgte der Rollentausch und auch diesmal wurden alle Anforderungen rund um so einen Karnevalszug mit freudiger Ernsthaftigkeit von den kleinen Waldkönig*innen bewältigt. Da sagte ein ABC-Kind aufmerksam zu einem Mini-Kind: „Achtung. Geh lieber einen Schritt zurück und nicht so weit auf die Straße, da kommt der Zug!“ Oder ein Kind sagte zum anderen: „Guck mal, da vorne ist der Zug zu Ende, jetzt können wir alles raushauen!“

Und schließlich war es so weit: Im großen Kreis saßen alle mit ihren leer-geräumten Rucksäcken um die prall-gefüllte Kiste herum und wir teilten auf – Gruppe für Gruppe. Jetzt noch schnell Händewaschen, mittlerweile ja ein Klacks für uns alle, und das große Schlemmen konnte beginnen.

Kölle, Alaaf – Königsdorf, Alaaf – Waldkönig*innen, Alaaf!

Waldkönig*innen im Schwimmbad

Liebe Waldkönig*innen,

nun konnten wir es endlich wahr werden lassen und unseren neuen ABC-Programm-Punkt in die Tat umsetzen. Die ABCs gehen jeden Dienstag zusammen schwimmen. Es ist sehr schön zu sehen, wie jedes einzelne Kind von Woche zu Woche Neues dazu lernt und wie stolz sie auf sich und ihre kleinen Fortschritte sind. Es sind alles so wunderbare vertrauensvolle Momente, für die wir für die Kinder sehr dankbar sind: ob es angstfreies Duschen, ins Wasser pusten, sich am Beckenrand entlanghangeln, auf dem Wasser liegen, in die Arme gleiten, erstes vorsichtiges Tauchen, vom Beckenrand springen ist oder aber auch Nein-Sagen bei Dingen, die sich das Kind noch nicht ganz selbstständig zutraut.

Unser gemeinsames Ziel am Ende einer Schwimmstunde ist, dass es allen viel Spaß gemacht hat. Und dabei ist die Leistung ganz unwichtig. Wir möchten jede Minute des Schwimmens einfach miteinander genießen und lassen deshalb Abzeichen mal Abzeichen sein, schwimmen, wie wir schwimmen und der Rest ergibt sich bei Interesse des Kindes von ganz allein. Wir sehen jeden Dienstag Kinder, die mit echter Freude am Element Wasser explorativ stark unterwegs sind und so viele tolle Fortschritte machen. Das Wasser im Schwimmbecken blubbert vor lauter Selbstbewusstsein manches Mal von ganz allein und wir freuen uns, Teil dieses Whirlpools Eurer Kinder sein zu dürfen.

Ganz liebe Grüße

Euer Waldkönig*innen-Schwimm-Team

Rückblick auf das Jahr mit Corona

Liebe Waldkönige, 

heute möchten wir uns von euch und unserem gemeinsamen Jahr 2020 verabschieden. Wenn wir älteren Waldkönige das Jahr 2020 Revue passieren lassen, denken wir zumeist fast alle an Corona und die damit verbundenen Ängste und Unsicherheiten. Wir denken an Masken, an Abstand, an Entbehrung und an die vielen regelnden Mails, die wir euch geschickt haben. Der vorsichtige Blick in das neue Jahr erfolgt vermutlich dabei eher zögerlich und skeptisch. Wir möchten euch gerade bei solchen Gedanken gerne an dem teilhaben lassen, was für uns als Team auch Alltag war. Wir wurden jeden Tag neu daran erinnert, dass in unseren Gedanken und Herzen viel mehr Platz haben sollte als Corona. Wir sind sehr dankbar, dass die Waldkönig-Kinder – EURE KINDER – uns jeden Tag daran erinnert haben und voller Energie und Tatendrang darauf aufmerksam gemacht haben. 

So denken wir an Tage im Winter mit leichtem Schnee, an dem wir kleinste und kugelrunde Schneemänner und sogar ein Schneeeinhorn gebaut haben. Wir denken an viele, viele fröhliche Bäume und „wildperückte“ kleine Waldkönige, die im Karnevalszug zu Sambarhythmen Kamelle geworfen haben. Wir denken an eine ungewollte Badeparty in einer Riesenpfütze. Wir denken an unendlich viele Mäusestädte und Mäusespielplätze, die an vielen Waldplätzen immer wieder neu gebaut wurden. Wir denken an den neuen Kindereingang, der vielen Kindern auf dem Platz ein großes Stück Unabhängigkeit und Selbstständigkeit geschenkt hat. Wir denken an viele kleine Hände, die ganz selbstverständlich das korrekte Händewaschen gelernt und in ihren Alltag integriert haben. Wir denken an den wunderschönen Regenbogen, der von uns allen gemeinsam vor dem Kindergartentor gelegt wurde, gewachsen ist und lange Zeit ein tolles Zeichen der Zusammengehörigkeit war. Wir denken an die vielen lieben Briefe, Nachrichten, Bilder und Telefonate, die wir in den letzten Monaten ausgetauscht haben. Wir denken an die kleinen Familienzeiten, von denen die Kinder uns im Kindergarten froh berichteten. Wir denken an den oft so achtsamen Umgang miteinander und an jedes Lächeln, das einen auch mit Abstand erreicht hat. Wir denken an die große Wiedersehensfreude nach dem ersten Lockdown, daran, wie selbstbewusst alle Kinder in den Kindergarten zurückkehrten und wie selbstverständlich alle die kleinen und größeren Veränderungen angenommen haben. Wir denken daran, dass es ganz schön spannend war, völlig auf die Bauwagen zu verzichten und sind stolz, dass wir wirklich durch und durch „Draußenmenschen“ sind. Wir denken an das „Halleluja“ der letzten ABCs mit dem sie sich beim Rauswurf rührend verabschiedet haben. Wir denken an die nun besondere Wertschätzung jeder kleinen Berührung und an unseren Einfallsreichtum, wenn es darum geht, auch mit Abstand Nähe zu zeigen. 

Trotz aller Herausforderungen sind wir sehr froh, dass wir gerade durch die besonderen Anforderungen jeden Schritt viel bewusster machen konnten und wir voller Dankbarkeit die große Verbundenheit mit euren Kindern spüren. Euch Eltern vermissen wir, das steht außer Frage, und wir danken euch für eure Disziplin und euer Mitmachen bei all unseren schützenden Vorgaben. Ohne eure Geduld und eure Mitarbeit hätten wir das nicht geschafft. Auch wenn wir hoffen, dass Berührungen und Umarmungen wieder zu unserem Alltag gehören dürfen, ist es einfach ein kleines Wunder, wie flexibel und anpassungsfähig Eure Kinder uns gerade begegnen. Eine kleine Umarmung, wenn auch mit Maske, ist für alle ein Geschenk geworden, eine Berührung tut gut und ist möglich – das Händewaschen wird dabei ganz selbstverständlich in Kauf genommen. Die Kinder leben uns dabei jeden Tag vor, dass es viel einfacher ist, das Hier und Jetzt gelegentlich einfach so anzunehmen, wie es vor unsere Nase purzelt, ohne die Situation immer und immer wieder zu bewerten. Wenn einer von uns dabei mal die Geduld verliert, gibt es andere, die gerade besonders geduldig sind und wir erleben auch, dass wir uns mit Abstand und bewusster Nähe viel aufmerksamer zuhören und viel achtsamer miteinander umgehen. Für all diese früheren Selbstverständlichkeiten sind wir im Team nun noch einmal viel wacher und darum können und möchten wir uns trotz aller Anstrengungen und Sorgen voller Dankbarkeit vom alten Jahr verabschieden. 

Mit der Sicht eurer Kinder und der endlosen Energie und Neugier aller Waldkönige möchten wir voller Zuversicht ins neue Jahr starten und uns schon jetzt auf so viele schöne Momente freuen. Wir freuen uns auf die Wunderkerzen, die wir eigentlich schon am vierten Advent mit euren Kindern anzünden wollten. Wir freuen uns auf die Krönung der ABCs. Wir freuen uns auf viele neue Regenpützen und auf Schnee. Wir freuen uns auf wieder neue Mäusespielplätze, Tipis und Regenwürmer. Wir freuen uns auf Seifenblasen, die beim Händewaschen entstehen. Wir freuen uns auf die ersten grünen Blätter an den Bäumen, auf die Rückkehr der Zugvögel, auf Wanderungen und Radtouren. Wir freuen uns auf Blicke und Gespräche, auf „Nein“ und „Doch“ und am meisten freuen wir uns auf euch und eure Kinder, wenn wir uns im neuen Jahr voller Tatendrang und Energie wiedersehen. Bis dahin wünschen wir euch allen eine schöne Weihnachtszeit mit netten Worten, Blicken und Gesten. Wir wünschen euch großen Waldkönigen, immer mal wieder ein oder zwei Minuten, um die Augen zu schließen und durchzuatmen. Und allen kleinen Waldkönigen, dass sie dabei an eurer Seite stehen und euch ebenso innig und vertrauensvoll begleiten, wie sie das jeden Tag mit uns tun. 

Ganz liebe Grüße

Euer Waldkönig-Team

Los geht’s auf die Wiesenkirmes!

Liebe Waldkönig-Familien,

heute war ein ganz besonderer Tag im Waldkönig-Kindergarten. Statt unseres großen jährlichen Ausfluges, haben wir dieses Jahr eine Wiesenkirmes veranstaltet. Die Kinder waren schon beim Ankommen herrlich aufgeregt und alle liefen sehr stolz mit ihrem Brustbeutel, Täschchen oder Portemonnaie über den Platz. Corona-tauglich öffnete der Kirmesplatz nacheinander für die Gruppen seine Tore und über die sonst nur von Bienen und Hummeln belagerte Wiese tönte Kirmesmusik.

Jedes Kind hatte von uns Kirmesgeld in Form von Knöpfen bekommen und konnte nach eigenen Wünschen „Geld“ ausgeben. Es gab dafür viele Stände mit verschiedenen Spielen, aber auch einen verlockenden Verkaufsstand mit Süßigkeiten, Eis und kleinen Spielzeug-Überraschungen. Für einige Attraktionen, wie z.B. für die Hüpfburg musst man einen Knopf bezahlen, um einige Minuten hüpfend Spaß zu haben. An anderen Ständen, wie zum Beispiel beim Nägel hämmern, beim Eierlaufen oder beim „Entchen-Wasser-Ziel-Schießen“ musste man zwar bezahlen, konnte aber durch Geschick und Engagement auch Knöpfe verdienen und am Ende sogar Gewinn machen. So konnten durch Laufen oder Treffen die Knopfvorräte aufgestockt werden und man kam dem gewünschten Ziel an der Verkaufsbude ein Stück näher. 

Schon die Jüngsten lernten heute zu sparen, zu verdienen und auch zu handeln, wenn doch mal ein Knopf im Brustbeutel fehlte, den man aber dringend für den gewünschten Radiergummi brauchte. Schnell fanden die Kinder heraus, dass es ungünstig ist, alle Knöpfe auf einmal auszugeben, wenn man eigentlich noch weiterspielen möchte. Ebenso entdeckten die Kinder, an welchen Ständen man einfacher Gewinne machen konnte und an welchen es schwieriger war. Sie unterstützen sich gegenseitig und teilten ihr „Geld“, wenn es mal nicht mehr ausreichte und auch die Methode auf der Wiese verlorengegangene Knöpfe zu suchen, war zeitweise erfolgreich.

Spaziergänger, die an unserer Kirmeswiese vorbeikamen, wunderten sich über die Klänge aus unserer Musikbox: „Einsteigen, wer will nochmal, die Fahrt geht los…!“ und so mancher blieb staunend stehen, um dem aktiven Treiben auf unserer Kirmes zuzusehen.

Sätze wie: „Wie viele Knöpfe kostet das? Nein das ist mir zu teuer.“ oder „Jetzt habe ich aber genug gearbeitet, jetzt kann ich wieder in Mellis Laden gehen.“ oder „Oh nein, ich habe ja gar kein Geld mehr, dann muss ich erst nochmal zum Eierlaufen.“ bleiben uns sicher noch eine Weile in glücklicher Erinnerung. Ebenso das Bild eurer Kinder, die sich zum kurzen Ausruhen in der „Lounge“ trafen, um dort ihre gekauften Schätze zu genießen oder anzuschauen.Die Zeit ging für jede Gruppe rasend schnell herum und wir beschlossen alle hochzufrieden, dass es ruhig mehrmals im Jahr – auch ohne Corona – bei den Waldkönigen eine Kirmes geben sollte.

Ganz liebe Grüße von vielen glücklichen
kleinen und großen Waldkönigen

Kinder haben Rechte!

Liebe Waldkönig-Familien,

am 20. November 2019 feiern wir den Geburtstag der Kinderrechte. Als Einrichtung, in der Selbstbewusstsein und Mitbestimmung der Kinder absolut gewollt ist, freuen wir uns sehr auf diesen Tag. Passend zum Geburtstag thematisieren wir die Kinderrechte altersentsprechend mit den Kindern in den einzelnen Gruppen. Wir möchten mit vielen kleinen Angeboten und Aktionen in ihnen ein Bewusstsein wecken, dass sie als Kinder eine ganze Menge Rechte haben, die von uns Erwachsenen anerkannt und geschützt sein sollten. Bei den älteren Kindern geht es auch um den Blick über den Tellerrand hinaus. Wir beobachten und spüren, wie es Kindern bei uns geht – betrachten aber auch, wie es Kindern in anderen Ländern und anderen sozialen Schichten geht.

Mit Blick auf sich selbst, ist es für die Kinder eine wichtige Erfahrung, dass das, was sie jeden Tag als „richtig“ erleben, für alle Kinder vor 30 Jahren grundsätzlich festgelegt wurde. Sie erfahren, was es heißt, ein „Recht“ zu haben. Die Kinder formulieren dabei, was sie ganz dringend zum glücklichen und zufriedenen Leben brauchen. Wir lernen hier den Unterschied kennen zwischen Wünschen (dem was mir Spaß macht, Freude bereitet und was ich einfach gerne habe) und dem was ich wirklich ganz dringend brauche. Es berührt uns sehr, wie genau die Kinder sich dabei spüren und sehr gut ausdrücken können, was ihnen wirklich wichtig ist.

Ihr werdet sicher bald von euren Kindern davon hören. Deshalb würden wir uns freuen, wenn ihr mit offenen Ohren und Augen für dieses aktuelle Thema unterwegs seid. Vielleicht tut es ja auch den Erwachsenen gut, sich einmal ganz in Ruhe Gedanken zu machen, wo der Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen liegt. Wir sind froh, eure Kinder auch mit diesem Thema stärken zu können.

Ganz liebe Grüße
Euer Waldkönig-Team

ABC-Ausflug zum Kölner Dom, ins Museum oder doch in den Kölner Zoo?!

Liebe Waldkönig-Familien,

ein toller ABC-Ausflugstag liegt hinter uns. Los ging es mit viel Spontanität, denn die ABCs wollten sich vorab nicht auf ein Ziel festlegen. Wir ließen uns darauf ein und vereinbarten am Vortag nur, dass es Richtung Köln gehen sollte.

Aufgeregt und stolz gekleidet mit den ABC-Shirts ging es um kurz nach 8.00 Uhr los Richtung S-Bahn. Auf dem Weg wurden mögliche Ziele diskutiert. Ein Kind schlug den Kölner Dom vor und alle riefen begeistert: „Ja, Kölner Dom!“ Während Franzi und Eva sich schon tapfer auf die zu erwartenden 533 Stufen im Eiltempo einstellten und sich zumindest freuten, dass es nicht stürmte (das war nämlich eine der letzten Erfahrungen, bei Sturm fast wegfliegend mit den damaligen ABC-Kinder die Domspitze zu besteigen), änderte sich das geplante Ziel schon wieder. Jemand schlug Museum vor und wieder schallte es: „Ja, Museum!“ Ein Museumsbesuch also – von Schokolade bis moderne Kunst war nun alles möglich. Schnell erinnerten wir unsere museumspädagogischen Ressourcen und freuten uns auf einen kreativen Tag, als wir kurz vor der Bahnsteigkante mit einem neuen Ziel konfrontiert wurden. Dieses Ziel setzte sich endgültig lautstark und begeistert durch: der Kölner Zoo sollte es sein. Die zustimmenden Rufe der Kinder konnte man vermutlich in Köln an der Zookasse hören, lange bevor wir ankamen.

Nun wussten wir, wohin es gehen soll, und die nächste Aufgabe war der Kauf von Fahrkarten. Ein Kind rief sogleich: „Das ist dieses Mal richtig toll, wir sind jetzt alle sechs Jahre alt und brauchen alle eine Fahrkarte.“ Eva und Franzi nickten tapfer, wenn auch mit einem besorgten Blick auf die Ausflugskasse. Gemeinsam mit 12 Personen drei Gruppenkarten zu ziehen, gilt schon als
Krönungsaufgabe im Bereich der Kooperation, wurde aber von den Waldkönig-ABCs mustergültig erledigt. Wir zeigten uns sogar noch als nette Gastgeber und nahmen einen Geschäftsreisenden auf unserer Karte mit. Vom Hauptbahnhof ging es weiter mit der U-Bahn. Die Linie 18 zu finden, gelang den Kindern zusammen schnell und das Fahren unter der Erde war in der Gruppe sehr aufregend.

Nun standen wir vorm Eingang des Kölner Zoos. Der Frau an der Kasse wurde direkt erklärt, dass wir aus Frechen kommen. Wie schön, wenn man gleichzeitig auf einem Schild liest, dass Kindergärten aus Köln drei Euro weniger pro Person zahlen. Fasziniert und voller Stolz auf so tolle Kinder, folgten wir einfach unserer ABC-Gruppe. Sie blieben zusammen, schauten sich wirklich alle Tiere gemeinsam an, freuten sich miteinander und es gab keine Unstimmigkeit. So schnell und harmonisch ist wahrscheinlich noch keine Kindergruppe durch den Zoo gesaust.

Eine Tierart nach der anderen wurde studiert und das Thema Tierschutz berührte uns immer wieder. Im Vogelhaus entschieden die ABCs, für den Schutz asiatischer Vögel 1,05 Euro zu spenden, das erschien ihnen angemessen. Wir sahen schöne Tiere, bunte Tiere, lustige Tiere, gelangweilte Tiere, stinkende Tiere und ein Gorilla erschreckte uns sehr, als er sich zur Abwehr gegen eine Jugendgruppe ganz in unserer Nähe an die Scheibe warf.

Bei einer Frühstückspause konnten wir beobachten, dass der Bildungsbereich „Gesunde Ernährung“ von unseren ABCs verstanden wurde. Sie rückten eng zusammen und tauschten sich – für unsere Verhältnisse recht dezent – über das Sorgen bereitende Frühstücksangebot in den Dosen einer Nachbargruppe aus. Treffend fasste ein Kind zusammen: „Gut, dass wir jetzt was gesundes essen, wir wollen ja heute Mittag Pommes mit Ketchup essen und da ist schon viel Zucker drin.“

Zum Glück waren Franzis und Evas Dosen auch gesund gefüllt, da sie sich mittags den Luxus eines Kaffees gönnen wollten. Zur Freude der Kinder kam der Kaffee aus einem Automaten und die Kooperationsnummer vom Fahrkartenautomaten wurde noch einmal zelebriert. Zehn ABC-Nasen in einem Kaffeeautomat war schon ein besonderes Bild. Und ein Kaffeebecher, der vorher durch alle Hände gereicht wurde, ist auch etwas ganz Besonderes. Wir hatten noch nicht getrunken, als ein Kind kritisch wissen wollte, ob der Kaffee etwa aus der Ausflugskasse bezahlt wurde, darüber hätte nämlich vorher abgestimmt werden müssen. Zum Glück hatten wir den Kaffee, wohlwissend zehn Finanzminister dabei zu haben, aus eigener Tasche bezahlt, sonst hätten wir vermutlich noch das Thema „Schuldschein“ einführen müssen.

Wir hörten anderen Kindergruppen und Betreuern zu und fühlten uns bestätigt, wenn unsere ABCs immer wieder entrüstet sagten: „In so einen Kindergarten würde ich niemals gehen – hast du gehört, wie die Frau … gesagt hat?“ Wir freuten uns über die Selbstständigkeit der Kinder, als sie sich z.B. ganz allein eine Kugel Eis kauften. Und wir beobachteten, wie sich unsere ABCs gegenseitig unterstützten, als es zu einem kleinen Konflikt mit fremden Kindern auf dem Spielplatz kam. Gewaltfreie Kommunikation aus dem Mund der Waldkönig-Kinder in freier Wildbahn zu erleben, ist schon ein besonderes Gefühl.

Und so fuhren wir schließlich hundemüde, aber glücklich und zufrieden mit der Bahn zurück nach Königsdorf. Die Kinder freuten sich sehr, als ihr Eltern dann so zahlreich ein Empfangskomitee am Bahnhof gebildet habt. Nach Hause kommen nach einem aufregenden Tag ist doch immer wieder schön.

Liebe Grüße
Eva und Franzi

Ausgeflugt … in den Dansweiler Wald

Freitagmorgen – 7.30 Uhr, bewölkter Himmel. Die ersten Waldkönige treffen am Dansweiler Parkplatz ein, von hier aus soll der Tagesausflug starten. Noch während die letzten Kinder ankommen – manche eher aufgeregt, manche schon sehr unternehmungslustig – beginnt es zu regnen.

Schnell finden wir Schutz unter dem grün leuchtenden Blätterdach und beginnen zunächst mit unserem Frühstück. Viele Kinder sind viel zu aufgeregt zum Essen, es ist eben nicht unser Wald. „Hier gibt es viel dickere Bäume“, „die Bäume haben richtige Wurzeln“ und „hier gibt es Baumseile wie bei Tarzan“, sind Sätze, die die Entdeckungstour begleiten. Einige Kinder kennen das „große Bombenloch“ im Dansweiler Wald und schnell breitet sich der Wunsch aus, dorthin weiterzuwandern.

Zeitgleich entdecken die Adleraugen des Teams eine weitere Kindergartengruppe auf dem Parkplatz. Unsere gut entwickelten „Rhabarber-Ohren“ hören schnell, dass das Ziel dieser Gruppe ebenso der Bombenkrater ist. Ähnlich eines Mallorca-Urlaubers, der sich schon vor dem Frühstück mit dem XXL-Badelaken einen Liegestuhl sichert, stürmen zwei unserer Langstreckenteammitglieder Richtung Krater. Dank unseres ausgedehnten Equipments (Seile, Planen & Co) sind schnell und heimlich die für uns wichtigsten Plätze reserviert und es sieht so aus, als wären wir schon ewig dort oben gewesen. Währenddessen beäugen nun langsam auch die Waldkönig-Kinder die fremde Gruppe. Die Rucksäcke werden gepackt und völlig gelassen und freundlich grüßend zieht unsere Karawane am anderen Kindergarten vorbei dem nächsten Abenteuer entgegen.

Die nächste Stunde verbringen alle unsere kleinen Waldkönige mit Seilexpeditionen an steilen Hängen, Wurzelklettertouren und matschigen Rutschpartien. Mehr und mehr mischen sich die anderen Kinder unter die spielenden Waldkönige und wir Erwachsenen haben eine Menge damit zu tun, unsere Kinder in der großen Kindermenge im Blick zu behalten. Schnell erkennen wir jedoch markante Unterschiede: unsere Kinder sind wesentlich schlammiger, klettern behände die Berge hoch und schon die Jüngsten wissen Seile als Werkzeug und Hilfsmittel geschickt einzusetzen.

Mittlerweile regnet es in Strömen. Die anderen Kinder sind fasziniert von unseren Kletterseilen, zeigen aber größere Mühen in der Bedienung. Hier fällt es dann bald recht leicht die Waldkönige herauszulesen. Die Könige stehen oder krabbeln, viele andere Kinder rutschen oder purzeln. Schmunzelnd betrachten wir das rege Treiben, als wir hören, wie eines unserer Maxi-Mädchen sich gegenüber einer Kekse essenden Gruppe fremder Kinder lautstark aufregt, dass diese mit ungewaschenen Händen essen und auch noch mit dem Essen herumlaufen.

Da kommt ein kleines Mädchen in Pink angelaufen und weint bitterlich, weil die Knie der neuen Hose schmutzig geworden sind. Dies hören verwundert zwei unserer Mini-Kinder, die mittlerweile so schlammig paniert aussehen, dass wir ihre Farben der Hose kaum noch ahnen können.

An dieser Stelle kommt das Team ins Spiel und als Teamleiter bin ich zu Recht sehr stolz auf meine Kollegen: Während die Erwachsenen des Kindergartens xy „stehrümchenähnlich“ nicht mitbekommen, was ihre Schützlinge gerade alles von den Waldkönigen lernen, beginnt bei uns Waldkönigen eine muntere Geschäftigkeit, verteilt über das ganze Spielgelände. Schnell stehen, durch Zuruf weitergetragen, die Spielregeln fest: unser „Hahn im Team“ soll gefangen werden. Blitzschnell beginnt ein gigantisches Fangspiel, die Hänge rauf und runter, kletternd, rutschend, schlingernd, rennend und stolpernd und überall sieht man flitzende große und kleine Waldkönige. Langsam werden wir dem anderen Kindergarten unheimlich. Das Spiel geht so lange, bis alle erschöpft aufgeben. Wir schauen uns um und sehen glückliche Augenpaare in von der Anstrengung geröteten Gesichtern.

Als Pause kommt uns das Mittagessen sehr entgegen. Mittlerweile hat der andere Kindergarten sich verabschiedet, was im Zuge dessen, was uns beim Essen dann erwartet auch ganz gut so ist. Bei Laien gelten Waldkinder ja manchmal als „kleine Wilde“ ohne besondere Manieren. Hätte man uns beim Mittagessen beobachtet, könnte man es ihnen nicht länger verübeln. Wir sind ja immer sehr dankbar, dass unser Lieblings-Caterer uns mit dem Essen fast überall hin nachreist und sehr unkompliziert liefert. Doch dieses Mal ist eine kleine Panne passiert. Es gab Suppe und zum Nachtisch Früchtequark – soweit ganz gut, aber an diesem Tag leider ganz ohne Besteck. Das hatte der Fahrer leider vergessen auszuladen. Wie gut, dass Waldkönige sehr spontan und auch flexibel sind. Wir nahmen die Herausforderung an, erklärten das Mittagessen kurzerhand zum „Schweinchentag“, blickten kurz in erstaunte Kinderaugen, doch wenige Sekunden später hatten die ersten Kinder bereits verstanden, dass ab dem Moment Teller ablecken ausnahmsweise nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht war. An dieser Stelle freuen wir uns auf die entsprechenden Fotos. Es gibt ein besonders schönes Bild eines Teammitgliedes, das leider keinen flachen Teller erwischt hatte, sondern eine tiefere Suppenschüssel …

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel man erleben kann, wenn man als Waldkindergarten einen Ausflug in den Wald macht. Die Jüngsten waren vor diesem Ausflug schon sehr aufgeregt. Ein kleines Mini-Mädchen hatte vorher zu Hause schon den ganzen Morgen vom großen Ausflug gesprochen und konnte es kaum abwarten. Wie schön der Ausflug für alle war, konnten wir beim Abholen dieses Mädchens hören. Die Mutter nahm das Kind auf den Arm, das Kind kuschelte sich an und rief voller Freude: „Mama, ich bin ausgeflugt!“. Nach diesem Satz wussten wir wie groß das Erlebnis war …

Es ist immer wieder schön, mit diesem Team und den Kindern zusammen die Welt zu entdecken …

Ganz liebe Grüße
Euer Waldkönig-Team

Ausflug der „Waldkönige“ zum Aachener Tierpark

Hinter uns liegt ein sehr schöner und harmonischer Tagesausflug nach Aachen in den Tierpark. Nachdem heute Morgen unser Wunschbus („Er soll rote Sitze haben.“) pünktlich auf den Waldparkplatz rollte und dabei die ersten Sonnenstrahlen wach wurden, war schon klar, dass es ein typischer „Königstag“ werden würde.

Der Start war völlig unkompliziert. Während noch am Wochenende zu Hause einige Kinder deutlich gemacht hatten, dass sie garantiert nicht in den Bus einsteigen würden, stiegen alle 44 kleinen Waldkönige aufgeregt und munter ein, so als ob sie das jeden Tag machten. Während schon vorher tagelang überlegt worden war, wer im Bus wo neben wem sitzt, kam es dann ganz anders. Die Kinder stiegen ein, setzten sich auf einen Sitz und merkten bei ihrer Aufregung teilweise erst hinter Kerpen, wer überhaupt neben ihnen sitzt. So ergaben sich Kombinationen sehr ungewöhnlicher Art – was aber niemanden wirklich störte, sondern die Fahrt eher bereicherte. Im Bus knurrte uns dann schon der Magen – unsere innere Uhr zeigte deutlich den Frühstückswunsch. Um diese Zeit sitzen wir sonst schon im-mer im gemütlichen Waldsofa und genießen unser Frühstück.

Die Fahrt verlief völlig problemlos, die „Notfalltüten“ in den Hosentaschen der Erwachsenen wurden nicht gebraucht und als wir in Aachen ankamen, wartete dort schon der zweite Teil des Teams auf uns.

Die Waldkönige sind es gewohnt, zum Zählen schnell eine lange Schlange zu machen, so zeigten sie diese Kunst auch sehr zügig vor der Kasse. Wäh-rend eine Familie mit drei Kindern noch die Kinder sortierte und diskutierte, wie sie sich an der Kasse passend verhalten, zogen wir mit unserer „Kö-nigsschlange“ links vorbei und hatten den Eingang „null komma nix“ passiert. Jetzt aber erstmal frühstücken, hieß die Devise. Wir brauchten nicht lange nach freien Tischen und Bänken zu suchen, die Waldkönige bildeten schnell ihren Sitzkreis und munter begann das stärkende Frühstück.

Nach dem Frühstück hieß das nächste Abenteuer „Toilettenbesuch“. Während wir vor einem Jahr bei einem Ausflug dafür fast noch eine Stunde gebraucht haben, schafften wir das heute mehrmals in Bestzeit. Tiere anschauen stand heute – in einem Tierpark ja eigentlich ungewöhnlich – eher etwas im Hintergrund. Die Spielplätze und das Mittagessen nahmen viel mehr Zeit ein und trugen zum gelungenen Ausflug ein großes Stück bei.

Bei jedem Ausflug fallen wir irgendwie auf – so wurden wir heute von einer Erzieherin eines Aachener Kindergartens angesprochen, warum wir alle denn so besondere und robuste Kleidung tragen, ihr seien die Arbeitshosen der Kinder besonders aufgefallen. Ein spannendes Gespräch über die Vorzü-ge eines Waldkindergartens entstand, wir ernteten jede Menge neidischer Blicke. Während wir Erwachsenen uns theoretisch austauschten, zeigten die Kinder sich praktisch von ihrer besten Seite. Sie waren zu fremden Kindern sehr höflich und freundlich. Eine ältere Dame wunderte sich sehr über den höflichen Ton eines Waldkönigs, als dieser sehr freundlich beim Klettern um Hilfe bat. Andere kleine Waldkönige zeigten einfach ihre motorischen Stärken. Während viele kleine Kinder auf den Geräten vorsichtig balancierten und kletterten, wirkte das bei den Waldkönigen völlig routiniert und sicher. Einige Kinder hangelten sich bei Stau einfach unter einem Gerät durch, sprangen von sehr hohen Höhen ab und erkletterten auf dem Piratenschiff die höchsten, von Kindern vermutlich vorher kaum betretenen Stellen. Wir geben zu, in diesen Momenten schielt man als Begleiterin oder Begleiter dieser Könige schon das ein oder andere Mal zu den anderen Kindergartengruppen und denkt: „Was haben wir es wirklich gut – wie besonders sind unsere Kinder – wie toll ist unser Team.“

Das Mittagspicknick-Buffet war wie in den anderen Jahren auch sehr abwechslungsreich und lecker, alle wurden satt und hatten Spaß am Essen.

Nach dem Essen mussten wir uns dann schon fast beeilen, um die Ziegen noch füttern zu können. Auf dem Weg zu den Ziegen kamen wir am Affengehege vorbei. Dort saßen einige Affen dicht gedrängt zusammen und lausten sich. Wir mussten doch sehr lachen, als ein Kind laut rief: „Guckt mal, wie bei Euch bei der Mitarbeiterbesprechung.“ Als wir uns wieder beruhigt hatten, berührte uns ein anderes Kind mit einer Bemerkung. Es entgegnete: „Nein, hier ist etwas anders. Guckt mal da sitzt ein Affe ganz alleine – unsere Erwachsenen schließen keinen aus.“ …

Als wir bei den Ziegen ankamen, fing es gerade an zu regnen. Das hatte die Folge, dass mehrere Ziegen in den Stall flüchteten und uns nur noch zweieinhalb Ziegen zum Füttern blieben. Das Dumme an der Sache war, dass diese Ziegen schon völlig satt waren, unsere Kinder sich ihnen aber nun voller Erwartung mit 44 Futtertüten näherten. Eine Ziege hat vor Schreck eine Tüte weggeschnappt und danach haben die Ziegen einheitlich das Fressen verweigert. Hier konnte man die Hartnäckigkeit einiger Könige sehen. Sie wollten es einfach nicht glauben und entwickelten eine besondere Kreativität der Fütterungsversuche. Irgendwann haben wir die armen Ziegen dann gerettet und die Kinder auf den nahegelegenen Spielplatz eingeladen. Wir haben jetzt im Bauwagen noch eine riesige Menge Futter – mal sehen, was den Kindern damit einfällt.

Ein Ausflug wird bei den Waldkönigen meistens mit einem Eis abgeschlossen, so war es auch heute. Auch hier zeigten die Kinder wieder, wie geduldig sie in einer Reihe mit 44 Kindern stehen können, bis sie dran sind, ihr Eis zu bestellen. An dieser Stelle sagen wir „Danke“ für die zahlreichen Spenden in die Eiskasse, die so ein Eisessen dann möglich machen.

Mit etwas Verspätung fuhren wir dann glücklich aber auch sehr müde in Aachen los. Schon an der zweiten Ampel war das erste Kind eingeschlafen, einige andere schliefen dann spätestens auf der Autobahn.

Wir danken dafür, dass wir mit den Kindern an diesem Tag wieder mal einen so besonders schönen Tag erleben durften!

Liebe Grüße
Euer Waldkönig-Team

Die „Maxis“ machen einen Ausflug zum Kölner Dom

An diesem Ausflugstag trugen die Erwachsenen, die die Maxi-Gruppe (das sind die ca. 5-Jährigen) begleiteten, kleine Schildchen um den Hals, auf denen stand:

„Mir ist es eine Ehre, heute diese so besonderen Kinder bei ihrem Ausflug begleiten zu dürfen.“

Diese Schildchen der Erwachsenen dienten an diesem stürmischen Tag Anfang März zunächst dem Zweck, den Kindern Vorbild zu sein. Denn die Kinder sollten ein ähnlich aussehendes Schild mit einer Telefonnummer für Notfälle tragen. Der Text war eher ein Platzhalter, doch nach dem Ausflug – bekam dieser Text eine ganz besondere Bedeutung.

Am Königsdorfer Bahnhof schaute uns schon vor der Abfahrt eine Dame sehr eindringlich an und raunte uns zu: „Viel Glück“.
Während die Kinder noch überlegten, wie sie das wohl meinte, fing unser Glück schon an: Wir durften heute mit den Kindern einen ganz besonders tollen Tag erleben.

13 Maxis trafen sich an diesem Tag pünktlich und leicht aufgeregt am Bahnhof in Königsdorf. Mit der S-Bahn fuhren wir zunächst bis zum Hauptbahnhof. Als die Gruppe aus dem Bahnhof trat, hörte man schon beeindruckte Stimmen: „So groß ist der“ – die Kinder meinten natürlich den Dom. Beim Anblick der kurzen Maxi-Beine und dem gleichzeitigen Anblick des so hohen Doms überlegten wir schon einen kurzen Moment, ob unser Vorhaben, dort wirklich hinaufzuklettern, so erfolgreich sein würde. Um uns für unsere Dombesteigung zu stärken, galt es zunächst, einen gemütlichen Frühstücksplatz zu finden. Für uns Waldkönige ist „gemütlich“ ja ein sehr dehnbarer Begriff, darum störte es auch keinen, dass es zu diesem Zeitpunkt etwas regnete. Der erste Vorschlag, auf den Bahnhofstreppen zu frühstücken, wurde schnell abgelehnt, weil es dort sehr windig war. Der nächste Vorschlag war rechts vom Dom vor dem Museumseingang, doch auch dort war es den Kindern zu windig. Waldkönige geben ja zum Glück nicht so schnell auf, so wanderten wir ein Stück weiter und frühstückten schließlich genau vor dem Heinzelmännchenbrunnen. Wir wissen nun, was in einer der nächsten Maxigruppen auf uns zukommt – die Kinder wollen das Gedicht ganz genau kennenlernen und waren schon ein bisschen enttäuscht, dass wir es nicht auswendig aufsagen konnten. Vielleicht arbeiten wir daran…

Nach dem Frühstück waren alle so gestärkt, dass auf unsere Frage, wer denn nun mit auf den Dom möchte, ohne zu zögern, sofort 13 Finger in die Luft schnellten und alle „Hurra“ riefen. Wir Erwachsenen schauten uns kurz an und es wurde jedem von uns klar, dass bei dieser Teilnehmerzahl keiner unten bleiben konnte, wir saßen wohl alle im gleichen Boot. Die Blicke der Kinder, als sie der Domtreppe entgegenschritten, zeigt, was sie in diesem Moment fühlten. Es war so, als machten sich 13 gut vorbereitete Astronauten auf den Weg ins All. Kurz vor dem Start fiel es zum Glück noch einigen Astronauten ein, dass „Pipimachen“ im All sicher nicht so klasse ist und schon begann unser nächstes Abenteuer. Die Toiletten am Dom sind durch eine Schranke abgegrenzt, die man durch den Einwurf mit einem 50-Cent-Stück öffnen kann. Da mittlerweile einige Maxis diese Idee toll fanden, haben wir noch eine kurze Weile mit dem Servicepersonal der Toilette verhandelt, um zu erreichen, dass wir immer zwei Maxis mit einem 50-Cent-Stück durch die Schranke schicken durften. Die Kinder suchten sich einen Schrankenpartner, warfen 50 Cent ein und gleich einem Synchronschwimmerpaar schwebten sie durch die Schranke. Dann hörte man eine Weile Kichern, Türenschlagen, Sätze wie „Ich kriege den Knopf nicht auf“ und anderes Durcheinander, bis wir dieses kleine Abenteuer gut überstanden hatten. Die Dame an der Domtreppenkasse lächelte uns noch einmal zu, als wir den Kindern vorlasen, dass der Aufstieg 533 Stufen hat (dachte sie vielleicht, wir schaffen das nicht?!)

Und schon ging es los … anfangs sehr schnell, dann mit sehr wechselndem Tempo, dann mit kleinen Stehpausen und schließlich mit kleinen Sitz- und Liegepausen auf den Stufen erreichten wir zunächst die Ebene der Glocken. Dort machten wir eine kleine Pause, bevor wir weiter hinaufkletterten. Manche der Maxis krabbelten die letzten Stufen hinauf, (ob es an der weniger werdenden Kraft oder aber an der empfundenen Höhe lag, weiß keiner so genau) und dann war es soweit. Wir erreichten die obere Ebene des Doms, von wo aus dann nur noch eine Gerüsttreppe zur Domspitze führt. Diese Ebene war eigentlich unser Ziel. Die Hälfte der Maxis empfand das für sich passend, die andere Hälfte schielte jedoch nach einer kleinen Trinkpause zur Gerüsttreppe hinauf und schnell kam der von uns gar nicht so sehr gewünschte Satz: „Wir wollen da rauf!“. Wieder gab es einen kleinen Blickkontakt zwischen den Erwachsenen und schnell war klar, dass auch diese Ehrenrunde im All nicht an uns vorübergehen sollte. Wir waren ja schon mit anderen Gruppen auf dem Dom – auch ganz oben, ABER die anderen Gruppen waren immer ein Jahr älter und es war noch nie so stürmisch wie an diesem Tag! Wir setzten alle unsere Kapuzen auf, damit die Mützen nicht wegfliegen konnten und starteten den weiteren Aufstieg. Stufe für Stufe kletterten wir die offene Treppe hinauf und murmelten dabei die ganze Zeit typische Erwachsenensätze wie „Haltet Euch fest“, „Lasst die Hand am Geländer“, „Abstand halten“… Der Wind blies laut um die Domspitze und nicht nur um unsere Nasen, doch die Maxis kletterten mutig weiter. Stolz waren wir, als dann ein Kind entschied, doch lieber mit den anderen auf der Ebene zu warten. Auch das ist bei den Maxis einfach wunderbar: sie können schon prima eigene Entscheidungen treffen, ihre eigenen Grenzen spüren und konsequent handeln, ohne dass jemand aus der Gruppe einen Kommentar dazu abgibt. So war jeder Aufstieg heute ein Erfolg, egal, wie weit man geklettert ist. Mit sechs Kindern erreichten wir dann wirklich die Domspitze – schauten auf Köln hinab, sahen winzig kleine Schiffe auf dem Rhein und suchten natürlich in der Ferne die Bauwagen des Kindergartens. Wir haben dann ganz laut einen Gruß Richtung Königsdorf gerufen.
Stolz kletterten wir dann alle zusammen wieder runter und als wir schon dachten, es endet ja nie, erreichten wir den Ausgang. Nach der Dombesteigung wollten einige Kinder noch einen Blick in den Dom werfen. Wir hätten uns gerne das Richterfenster angesehen, doch leider war gerade das Mittagsgebet und wir durften uns nicht so frei in der Kirche bewegen. Die ABCs (Vorschulkinder) hatten bei ihrem Ausflug gelernt, dass die Jungen und Männer in der Kirche bitte die Mützen ausziehen. Als wir das den Maxis erzählten, fanden sie das unfair und zogen einfach alle ihre Mützen am Eingang aus – egal ob Mädchen oder Junge. Nachdem wir uns wenigstens andere sehr bunte Kirchenfenster angeschaut hatten, war unser nächstes Ziel der Rhein.

Die Kinder wünschten sich, nach Schiffen zu schauen. Schiffe waren zwar weniger unterwegs, doch dafür waren sich zwei Kinder sehr sicher, eine Seerobbe gesehen zu haben. Nach einigen Fragen der anderen Kinder bestätigte ein drittes Kind, dass es aber nur eine Babyrobbe war. Wir beobachteten dann zusammen noch eine Weile einen Haubentaucher, bevor der Wunsch nach Mittagessen mit den geplanten „Pommes“ aufkam. Auf dem Weg zum Bahnhof sprach uns ein Polizist an. Er lud die Kinder ein, sich für ein Foto auf sein Polizeimotorrad zu setzen. Die meisten Kinder nahmen das Angebot freudig an und der Polizist war sehr beeindruckt, wie reibungslos die Kinder sich in einer Reihe anstellten und wie selbstverständlich das Abwechseln war.

Mit all diesen Eindrücken fuhren wir dann mit der S-Bahn zurück nach Königsdorf und kehrten in der Pommesbude ein. Hier merkten wir schnell, dass wir mit den Maxis nicht nur gut nach Köln fahren, sondern auch ganz prima Mittagessen gehen können. Es dauerte natürlich eine Weile, bis so viele Portionen Pommes fertig waren. Die Maxis warteten völlig geduldig. Wenn einer dann doch zu viel Hunger signalisierte, bekam er vom Nachbarkind schnell eine Fritte angeboten, damit das Warten nicht zu schwer fiel. Satt und müde begaben wir uns auf den Heimweg zum Kindergarten. Manche Kinder wurden schon unterwegs „aufgegabelt“, die anderen erreichten schließlich voller Eindrücke die Bauwagen.

Es gibt bestimmt in den nächsten Tagen im Kindergarten noch viel über den Ausflug zu erzählen. Alle Fragen, die unterwegs gestellt wurden, haben wir uns aufgeschrieben … es gibt viel zu tun … Wir glauben, für die Maxis war der Tag heute etwas ganz Besonderes, für uns Großen aber auch. Denn das, was den ganzen Ausflug über auf den laminierten Schildchen um unseren Hals hing, war wirklich passend:

„Es war uns eine Ehre, diese so besonderen Kinder auf ihrem tollen Ausflug begleiten zu dürfen!“

Liebe Grüße
Euer Waldkönig-Team